[ 1] | Feuer so von oben nieder gehet, und |
[ 2] | mit solcher gewalt ziehet, daß auch der |
[ 3] | ofen selbst schmelzet, und die ziegel herunter |
[ 4] | trüpfen. Das feuer gehet von |
[ 5] | oben nieder. Es ist ein langer Zug , braucht |
[ 6] | keines gebläses. Man hat in 12 stunden |
[ 7] | 50 tonnen Sole gesotten aus 7 à 8 Ellen lang, |
[ 8] | 7 à 6 Ellen breiter pfanne, etwa mit 4 oder |
[ 9] | 5 klafftern Holz. Zum brauwesen treflich, |
[10] | wohl mit einem drittheil Holzes auszukomen. |
[11] | Die Sole da man es probiret, ist zu |
[12] | Ketschau, einem dorff ohnweit Leipzig. |
[13] | Es gibt auf solche weise treflich schöhn und |
[14] | fein Salz, beßer als das Hallische. Es ist auch |
[15] | die Sole in copia da. |
[16] | Die Steinbrüche sind Die anbrüche der Edlen Steine oder |
[17] | des durchsichtigen jaspis so |
[18] | die franzosen Agathe oriental nennen |
[19] | sind nicht weit von Dreßden, Churf. Augustus |
[20] | hat schohn alda geschürffet. Sind nicht uber 5 |
[21] | lachter unter der unterm tage |
[22] | ein schwebender gang, so sehr weit gehet |
[23] | und zimlich uniform verbleibet. Es sind |
[24] | darinn 3 farben gemeiniglich, so unter– |
[25] | schiedlichen spielen. Blau ist arth |
[26] | vom Amethyst, roth ist coraallus, und |
[27] | weiß ist Chalcedonier. |
[28] | Das braun glas so nach Paris kommen |
[29] | ist 7 schuch im diametro, Homberg macht damit |
[30] | trefliche Experimenta, unter anderen sol er |
[31] | gold genommen, und damit lange Zeit in |
[32] | foco gehalten, so sol erstlich etwas |
[33] | glaß geben, dann immer mehr und mehr, |
[34] | biß endtlich alles zu einem rothen glas |
[35] | worden, darauß es nicht mehr zu reduciren. |
[36] | H. von Tch. hat es schon |
[37] | ein in etwas probirt gehabt, wenn |
[38] | er das gold auf porcellan getragen. |
[39] | Die Salia geben dem Sande den fluß, asche |
[40] | laßet man beßer davon. Wenn man nun das |
[41] | glas lange im feuer laßet stehen, so gehen endtlich |
[42] | die Salia weg, denn ist es bestandig. |
[43] | Die Blasen oder gischen, wie es die glas– |
[44] | arbeiter nennen, gehen auch endtlich weg, wenn |
[45] | das glas lange im fluß stehet, und sich sezen |
[46] | kan. |
[47] | Glaß wenn es einer zimlichen dicke |
[48] | ist viel fester als Eisen, und keinem |
[49] | rost oder ander angelegenheit unterworffen |
[50] | so ist (Meines erachtens die färtig– |
[51] | keit vom glaß keit von den Edelsteinen |
[52] | komt daher, daß sie gar lange in unterirr– |
[53] | dischen feuer gestanden, also sich vollkommentlich |
[54] | gesezet, und die theile sich wohl zusammen gefüget, daß |
[55] | die plana allerdings zusammenpaßen.) |
[56] | H. v. Tsch. meinet der diamant sey genus |
[57] | Talci purissimi, habe etwas duplicis refra– |
[58] | ctionis. Talck und alle diamanten |
[59] | werden durch das Sonnenfeuer zu bloßen |
[60] | kieselsteinen, verlieren also die härte. |
Siehe "Sur le télescope"